Optimale Luftfeuchtigkeit im Keller

Bei Kellern gibt es große Unterschiede in der Art und Bauweise. Diese reichen von alten Gewölbekellern, die mehr als 100 Jahre alt sein können, über die Altbau-Keller aus den 1950’ern bis 1970’ern, bis hin zum Betonkeller in aktuellen Neubauten. Wie die unterste Etage des Gebäudes genutzt wird hängt stark von dem Baujahr ab, so kann nicht jeder Keller als Wohnraum genutzt werden. Zum Teil eignen sie sich noch nicht einmal mehr zum Lagern von Gegenständen.

In alten Gewölbekellern ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ganz normal.
Bautechnisch sind die Keller kaum gegen Feuchtigkeit abgedichtet, da der Boden meist aus gestampftem Lehm besteht der mit Naturstein als Boden belegt wurde. Zu dem wurden die Außenwände auch nur mit Lehm und Kalk abgedichtet.

Die Gewölbe sollten nur zur Aufbewahrung von bestimmten Lebensmitteln oder als Lagerraum für Wein, Getränke oder Kohle genutzt werden.

Eine Kalkbeschichtung sollte falls nicht vorhanden, von innen aufgetragen werden, da diese einen guten Schutz gegen Schimmel bietet. Der Kalkputz sollte alle paar Jahre erneuert werden.

In den Kellern von Altbauten vor 1970 fehlt meist die Abdichtung der Bodenplatte. Zwar sind die Außenwände bereits abgedichtet, aber die Flächen lassen sich trotzdem schlecht als Wohnraum nutzen.

Bei Bauten ab 1970 kann der Keller als Wohnraum oder Hobbyraum meistens ohne Probleme genutzt werden.



1. Optimale Luftfeuchtigkeit im Keller

In Kellern liegt die normale Luftfeuchtigkeit zwischen 0% und 60% und sollte nicht über 65% steigen, da alles über 65% die Schimmelbildung begünstigt und langfristig die Bausubstanz schädigt.
Die durchschnittliche Feuchtigkeit sollte sich zwischen 40% und 60% einpendeln.

Natürlich hängt auch die optimale Raumfeuchtigkeit von der Art der Nutzung des Raumes ab.

  • Bei der Lagerung von Getränken, spielt die Feuchtigkeit im Keller keine große Rolle.
  • Für ein Arbeitszimmer oder Hobbyraum ist eine gesunde Raumfeuchtigkeit von 40% bis 60% optimal. Dieser Wert gilt auch für Kellerwohnungen.
  • Soll der Keller als Lagerraum für Lebensmittel dienen, ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50% und 65% optimal. Ein zu feuchter aber auch ein zu trockener Raum, lassen die Lebensmittel schneller verderben!
  • Dient der Keller als Waschküche oder als Trockenraum für die Wäsche, sollte die Feuchtigkeit regelmäßig überprüft werden. Das Lüften in diesen Räumen ist sehr wichtig, da die Wäsche zusätzlich Feuchtigkeit in den Raum abgibt und Waschmaschine und Trockner die Luft aufheizen. Die warme Luft kann zwar mehr Wasser aufnehmen, aber die Feuchtigkeit schlägt sich beim Abkühlen als Kondenswasser nieder.

2. Wie die Feuchtigkeit im Keller senken?

Das Problem bei der Nutzung des Kellers als Wohn-, Hobby-, oder Arbeitsraum ist häufig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Das nicht jeder Keller bewohnbar ist, wurde ja schon bereits erwähnt. Bei gut gedämmten Kellerräumen, kann die Feuchtigkeit aber durch Lüften reguliert werden.

  • Im Sommer sollte früh morgens, durch Stoßlüftung mit Durchzug, für den nötigen Luftaustausch gesorgt werden. Diese Methode ist am effektivsten. Dazu sollten zwei gegenüber liegende Kellerfenster für circa 20 Minuten komplett geöffnet werden (nicht auf Kippe!).
  • Im Winter bleiben die Fenster tagsüber auf Kippe, wodurch die Feuchtigkeit nach draußen in die kalte, trockene Winterluft übergeht. Nachts sollten die Fenster geschlossen bleiben, da die Temperaturen zu stark absinken.
  • Die Raumfeuchtigkeit kann ohne Strom mit Hilfe von Hausmitteln, wie Salz oder Katzenstreu, aber auch durch Raumentfeuchter Granulate oder Trockenmittel reduziert werden.
  • Mit elektrischen Luftentfeuchtern kann die Feuchtigkeit schnell reduziert werden, da die Geräte viel mehr Feuchtigkeit entziehen als die stromlosen Varianten.

3. Luftfeuchtigkeit im Sommer und Winter

Sommer: Beim Versuch den Keller trocken zu legen, machen viele einen Denkfehler. Sie gehen davon aus das das Lüften bei heißen Temperaturen den Keller trocknet. Doch diese Vorgehensweise bewirkt das Gegenteil

  • Da die warme Außenluft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, bewirkt das Einlassen in die kalten Kellerräume genau das Gegenteil.
  • Durch das schnelle Abkühlen der Luft bildet sich Kondenswasser an den Wänden.
  • Der Keller wird feucht und bietet ideale Voraussetzungen für Schimmel.

Winter: Je nachdem wie der Keller genutzt wird, können die Fenster tagsüber geöffnet bleiben. Eine Ausnahme sind extreme Minusgrade, dann sollten die Fenster geschlossen bleiben. Eine stetige Kontrolle der Raumfeuchtigkeit mittels Hygrometer sollte auch in der kalten Jahreszeit nicht vernachlässigt werden.

  • Bei der Nutzung als Lager für Lebensmittel, sollte die Temperatur nicht unter 0°C fallen.
  • Wenn der Raum zum Wäschetrocknen genutzt wird, die Fenster am besten solange geöffnet lassen, bis die Wäsche abgehangen wird.

4. Tipps für feuchte Kellerräume

Wenn die Kellerräume bewohnbar sind, hilft einem teilweise auch regelmäßiges Lüften nicht, gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit. Um ein gesunden Raumklima im Keller zu erreichen helfen dann Entfeuchtungsgeräte, aber auch einige Hausmittel.

So lässt sich mit Katzenstreu oder Salz einiges an Feuchtigkeit aus der Luft binden. Dazu werden einfach Behälter mit dem Mittel der Wahl im Raum aufgestellt. Möchten man keine Hausmittel benutzen, kann auf Raumentfeuchter-Granulate zurückgegriffen werden

Mittels elektrischer Entfeuchter kann das Raumklima auch gesteuert werden. Einige Geräte dienen gleichzeitig als Heizung, was besonders in kalten Kellern ein Vorteil ist.

Falls Sie eine beständig erhöhte Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70% feststellen, sollten Sie auf das Bewohnen des Raumes verzichten. Bei noch höherer Luftfeuchtigkeit sollte der Keller auf Schäden untersucht werden.