Als Hygrometer wird ein Messinstrument zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit bzw. der Feuchtigkeit im Boden bezeichnet. Je nach Ausführung lassen sich verschiedene Luftfeuchtigkeitsspannen messen, dabei werden verschiedene Messverfahren eingesetzt. Feuchtigkeitsmessgeräte die im Haushalt zur Anwendung kommen, basieren entweder auf mechanischen (analog) oder elektronischen (digital) Methoden.
Im folgenden werden die einzelnen Typen von Hygrometern erläutert.
Messverfahren
1. Absorptionshygrometer
Absorptionshygrometer enthalten eine hygroskopische (wasseranziehende) Substanz, deren Eigenschaften sich durch die Luftfeuchtigkeit ändern. Einer der bekanntesten Vertreter der Adsorptionshygrometer ist das Haarhygrometer. Diese enthielten früher ein Naturhaar, von Mensch, Schaf oder Pferd, und heutzutage eine Kunstfaser. Das Haar bzw. die Faser dehnt sich je nach Feuchtigkeit aus und der Längenunterschied zwischen der Länge bei 0% relativer Feuchtigkeit und der gemessenen Länge ergibt die aktuelle relative Feuchtigkeit.
Die elektronischen Vertreter dieses Messverfahrens, messen die Änderung des elektrischen Widerstandes oder der elektrischen Kapazität, mittels Kondensatoren, in Abhängigkeit der Luftfeuchtigkeit.
Spiralhygrometer sind auch Vertreter dieser Art, sie sind aber nicht so präzise wie Haarhygrometer. Die Messung erfolgt durch die Längenänderung von im Gerät enthaltenen mit Kunststoffen beschichteten, aufgerollten Metallstreifen.
2. Psychrometer
Psychrometer messen die Luftfeuchtigkeit mit Hilfe von Temperaturdifferenzen. Das Messgerät selber besteht aus zwei gleichartigen Thermometern, einem Trocken- und einem Feuchtthermometer. Bei dem Feuchtthermometer wird der Sensor bzw. Quecksilberbehälter mit einem ständig befeuchtetem Material umwickelt. Durch die Verdunstung der Feuchtigkeit entsteht Kälte am Feuchtthermometer. Der Temperaturunterschied zwischen den beiden Thermometern gibt schließlich die relative Feuchtigkeit an.
» Je geringer die Temperaturdifferenz, desto feuchter ist es.
3. Taupunktspiegelhygrometer
Das Messen mit Hilfe des Taupunkts ist eines der präzisesten Verfahren der Luftfeuchtigkeitsbestimmung.
Bei dem Taupunktspiegelhygrometer wird ein Spiegel soweit abgekühlt, bis sich die Luftfeuchtigkeit auf ihm niederschlägt. Mittels eines Photosensors und einer Lichtquelle wird der Zeitpunkt der Kondensation ermittelt. Zum Errechnen der relativen Feuchte wird die Taupunkt-Temperatur der Druck und die Temperatur der zum Messzeitpunkt herrschte benötigt.
4. Chemische Hygrometer
Bei chemischen Hygrometern werden Veränderungen von Eigenschaften des Materials aufgrund der chemischen Reaktion mit Wasser gemessen. Dies können zum Beispiel Farbveränderungen sein, die auf Teststreifen abgelesen werden können. Auch Trocknungsmittel zeigen ihre Feuchtigkeit mit Hilfe von Verfärbung an (blau = trocken, hell rosa = feucht)
5. Optische Hygrometer
Diese Art von Hygrometern ermitteln die Luftfeuchte durch die Messung der Absorption von Licht mit einer bestimmten, für Wasserdampf charakteristischen Wellenlänge oder durch Messung der Änderung des Brechungsindex.
6. Fazit
Es gibt viele verschieden Hygrometer mit den unterschiedlichsten Messverfahren. Alle Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile, das optimale Hygrometer für alle Anwendungen gibt es nicht. Je nach Einsatzbereich, muss das passende Hygrometer ausgewählt werden.
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